DIE AUSSTELLUNG Noch heute ist an heißen Tagen der Teergeruch in Erkner präsent – jahrzehntelang waren die Produktionsstätten und Chemiewerke über die Stadtgrenzen hinaus zu riechen. Ein Grund, der chemischen Industrie in Erkner auch heute noch eine Ausstellung zu widmen?! JA! Denn Bakelit wird 100 und ist in Erkner zuerst produziert worden. Von hier aus ist der erste vollsynthetische Kunststoff in die Welt gegangen, und es ist an der Zeit, ihm eine eigene Retrospektive am Ursprungsort zu widmen. THEMEN Entwicklung und Produktion – von den chemischen Grundlagen über den Beginn der Massenfertigung in Erkner über den VEB Plasta Erkner in der DDR bis hin zur heutigen Dynea Erkner GmbH. Elektrotechnik und Telekommunikation – seinen Siegeszug begann das Bakelit vor allem in der sich rasant entwickelnden Elektro-Industrie in Form von Isolationsmaterialien. Aber auch die Massenproduktion von Telefonen und dem berühmten Volksempfänger wurde durch das neue Material erst möglich. Arbeit und Privatleben – von der Stiftschale zur Fahrzeugkarosserie bis in die Weltraumfahrt – die Verwendung der Duroplaste kannte und kennt keine Grenzen. KUNSTstoff Bakelit – von seiner Entstehung bis heute erfreut sich das Bakelit großer Beliebtheit bei Designern und Sammlern – die Faszination dieses »Urvaters« aller Kunststoffe ist ungebrochen. Gestern, heute, morgen – mehrere Zeitabschnitte verschiedenartigster Werkstoffe und Anwendungsmöglichkeiten werden aufgezeigt. ZIELE Die bahnbrechenden Leistungen von Menschen wie Leo Hendrik Baekeland, Julius Rütgers und Max Weger, die mit Erkner aufs engste verbunden sind, sollen gewürdigt und erlebbar gemacht werden. Ein Stück Orts- und Chemiegeschichte der Region Brandenburg-Berlin soll nicht nur in das Gedächtnis der Anwohner gerufen, sondern – durch die zu einem späteren Zeitpunkt angestrebte dauerhafte Präsentation – eine neue Attraktion der Region werden. Die erste Station der Wanderausstellung ist anlässlich des 100. Jahrestages des Beginns der Bakelit-Produktion die Stadt Erkner. Anschließend wird sie an verschiedenen Orten vornehmlich in Berlin und Brandenburg zu sehen sein. Ein Urenkel Leo Hendrik Baekelands, der Schauspieler Hugh Karraker aus den USA, wird zur Ausstellungseröffnung erwartet. AUSSTELLUNGSTEAM Konzeption, Gestaltung und Umsetzung: Ines Dorian Gütt, Museologie-Studentin Roman Gerhardt, Freier Graphiker, Museologie-Student Idee und Konzeption: Prof. Dr. rer. nat. Gerhard Koßmehl Dr.-Ing. Fritz Kretschmer Dr. phil. Rolf Ukrow Beratung und Koordination: Dipl.-Chem. Petra Klatt Dipl.-Chem. Hans-Ulrich Raese Moritz David Friedrich, Freier Fotograf, Sammler